CDU Schloß Holte-Stukenbrock

Gesamtschule in Schloß Holte-Stukenbrock

Stellungnahme des Ausschussvorsitzenden Klaus Dirks vom 20.04.2016

Im Bildung-, Sport- und Kulturausschuss am 20.04.2016 nahm der Ausschussvorsitzende Klaus Dirks zu der aktuellen Situation an der Gesamtschule  wie folgt Stellung:


Bekanntlich wurde die letzte Ratssitzung von Eltern potentieller Gesamtschüler/innen besucht. Diese haben sehr deutlich ihren Unmut u.a. darüber artikuliert, dass nicht alle Kinder vor Ort an der Gesamtschule beschult werden können und somit lange Fahrwege für die Kinder in Kauf genommen werden müssen. Des Weiteren waren die Eltern von den den Schulanmeldungen vorgeschalteten Informationsveranstaltungen und dem präsentierten Schulkonzept enttäuscht, mit der Folge, dass einige Eltern ihre Kinder an anderen Schulen außerhalb unserer Stadt angemeldet haben und eben nicht an unserer Gesamtschule. Ich möchte hier besonders betonen, dass neben der Umsetzung des Elternwillens wesentliche Entscheidungsgrundlage für den Gründungsbeschluss der Gesamtschule u.a. das Ziel war, eben möglichst allen Kindern die Beschulung vor Ort zu ermöglichen Dieses Ziel scheint aktuell nicht erreicht worden zu sein. Wie konnte es zu dieser Situation kommen? Fakt ist, dass bei genügend hohen Anmeldezahlen eine weitere Klasse hätte errichtet werden können. Fakt ist auch, dass der Bedarf nicht nur rechnerisch für eine weitere Klasse vorhanden ist. Bei den Informationsveranstaltungen und der Außendarstellung der Gesamtschule muss wohl etwas schiefgelaufen sein. Der Schulleitung ist es augenscheinlich nicht gelungen, die Eltern der potentiellen Schülerinnen und Schüler abzuholen und mitzunehmen. Eine gute Außendarstellung und ein gutes Konzept sind aber Garanten für eine hohe Akzeptanz und auseichende Schulanmeldungen. Gerade eine im Aufbau befindliche Schule sollte eine TOP-Außendarstellung haben und sich um jeden Schüler bemühen. Und da kann man auch mal kritisch nach den Gründen fragen, warum das augenscheinlich nicht gelingt! Dabei müsste es doch der Schulleitung leicht fallen, die Gesamtschule sehr positiv und attraktiv darzustellen. Denn die Gesamtschule hat - ein hochmotiviertes und engagiertes Lehrerkollegium - ein funktionales und sukzessive auf bedarfsgerechten Stand gebrachtes gutes Schulgebäude - Schülerinnen und Schülern, die sich gut aufgenommen und angenommen fühlen und die Schule gerne besuchen – wenn man überhaupt sagen kann? - Es ist schon sehr enttäuschend, wenn beste Voraussetzungen - aus welchen Gründen auch immer - nicht genutzt werden Grundsätzlich ist es richtig und auch gebotenen, dass Verwaltung und Politik sich nicht in interne Belange der Schule einmischen. Aber wenn durch eine nicht optimale Außendarstellung Schulanmeldungen lieber woanders erfolgen als an dieser schönen neuen Gesamtschule, muss Politik und Verwaltung sich kümmern. Insofern war es folgerichtig, wenn der BM und der I. Beigeordnete im Rat ihre Unzufriedenheit mit der Schulleitung geäußert haben. Wenn dies öffentlich geschehen ist, ist dies einzig der ernsten Situation und der Tatsache geschuldet, dass die bisher eingeschlagen internen Wege nicht gefruchtet haben! Denn mit der Schulleitung und - so wie mir bekannt ist - auch mit der Bezirksregierung wurden in der Vergangenheit mehrmals kritische Gespräche bzw. Telefonate geführt. Es wurde somit mehrfach versucht, auf internem Wege eine Verbesserung zu erreichen, aber so wie es sich zeigt, bisher leider ohne großen Erfolg! In der öffentlichen Wahrnehmung scheint es so zu sein, dass Verwaltung und Politik für die aktuelle Situation verantwortlich gemacht werden. Ich glaube, hier ist eine Klarstellung notwendig: > Die Stadt stellt nur Gebäude und Infrastruktur > Wir haben als Politik und Verwaltung keinen Einfluss auf die Personalausstattung der Schule – insbesondere auch nicht auf die Besetzung der Schulleiterpositionen und keinen Einfluss auf Lehrpläne, etc. > Wir haben keine Disziplinierungsmöglichkeiten und Anweisungskompetenz > Wir sind von dem Verhalten der Bezirksregierung abhängig, die einzig Verantwortung für das Personal und die internen Belange der Schulen trägt Um es nochmals klar zu sagen, die Kritik richtet sich ausschließlich an die Schulleitung und die Bezirksregierung und keinesfalls an das Lehrerkollegium oder an die Schüler- und Elternschaft. Wir haben eine gute Gesamtschule mit vielen Möglichkeiten und guten Voraussetzungen für eine positive Entwicklung! Nur - diese vielen Möglichkeiten und guten Voraussetzungen müssen seitens der Schulleitung auch zu Gunsten der jetzigen und zukünftigen Schülerinnen und Schüler optimal genutzt werden. Und nur hierum geht es!!!! Natürlich ist es jetzt einfach, die Gesamtschule in Gänze oder in Teilen in Frage zu stellen. Aber das ist populistisch und hilft bei der Problemlösung überhaupt nicht. Ich warne davor, einen Profilierungswettkampf unter den Parteien und politischen Gruppierungen zu beginnen und nun vorschnell mit Anträgen und Vorschlägen zu kommen. Lassen Sie die Verwaltung, die sich aktuell um die Einrichtung einer weiteren Klasse bemüht und versucht, mit der Schulleitung und der Bezirksregierung eine gemeinsamen Weg zu finden, bitte ihre Arbeit machen. Mit Sachlichkeit, Kompetenz, Unaufgeregtheit und guter Vorbereitung kommt man sicher weiter. Ein Gutes scheint aber die aktuelle Diskussion um die Gesamtschule zu haben: Es mehren sich die Stimmen, die die Gesamtschule verteidigen und die der Gesamtschule ein positives Gesicht geben. Dies sind insbesondere diejenigen, die die Gesamtschule aktiv erleben, also Schülerinnen und Schüler und die Elternschaft! Diese dringend benötigten positiven Stimmen könnten eine gute Basis für die notwendige Attraktivitätssteigerung der Gesamtschule zur Sicherung zukünftig ausreichender Anmeldezahlen darstellen. Also lassen Sie uns alle gemeinsam an dem Gelingen der Gesamtschule arbeiten, jeder an seinem Platz und im Rahmen seiner jeweiligen Verantwortung – aber immer mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen. Klaus Dirks