CDU Schloß Holte-Stukenbrock

Gedenkstätte „Stalag 326 (VI K) Senne“ sichern und ausbauen.

Appell an den Landtag

Mit dem fraktionsübergreifenden Appell des Kreistagsfraktionen Gütersloh an die Landesregierung soll die Gedenkstätte "STALAG" auf dem Weg hin zu einer nationalen Gedenkstätte die notwendige Unterstützung erhalten.

"Für die CDU war  neben der möglichen Erschließung weiterer finanzieller Mittel des Landes zur Sicherung der Arbeit vor Ort besonders die Hinzunahme der historischen Aufarbeitung des Sozialwerkes wichtig" so Klaus Dirks.

Der vollständige Text des Appells ist angefügt!

Herrn
Landtagspräsident André Kuper
Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf

Ein Appell an den Landtag und die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen: Gedenkstätte „Stalag 326 (VI K) Senne“ sichern und ausbauen.

Die Fraktionen von CDU, SPD, UWG-FWG u. Bündnis90/Die Grünen im Kreistag Gütersloh appellieren an Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Gedenkstätte „Stalag 326 (VI K) Senne“ in Schloß Holte-Stukenbrock in der Existenz zu sichern und die weitere Entwicklung zu einer nationalen Gedenkstätte aktiv zu unterstützen. Der Landrat wird aufgefordert, den Kreis Gütersloh in diesem Entwicklungsprozess aktiv zu vertreten. Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat am 1. Dez. 2016 einen umfassenden Antrag „Erinnerungskultur würdigen … „ verabschiedet. Hierin wird u. a. auch die Gedenk- u. Dokumentationsstätte „Stalag 326“ herausgestellt. Es wird festgestellt: „Mit dem Stalag 326, eines der größten Kriegsgefangenenlager des ehemaligen Deutschen Reiches, besteht die Möglichkeit, das Verbrechen an sowjetischen Kriegsgefangenen aus dem bisherigen Erinnerungsschatten herauszuholen.“ Die Überreste des „Stalag 326“ und der sowjetische Ehrenfriedhof bilden in der Bundesrepublik einen einzigartigen Gedenkort, der es verdient zu einer nationalen Gedenkstätte mit europäischer Bedeutung ausgebaut zu werden. Im Sinne der Darstellung der Nutzungskontinuität des Geländes muss dabei auch die Inanspruchnahme als Internierungslager und v.a. als Flüchtlingslager (Sozialwerk) Berücksichtigung finden. Durch das Sozialwerk wurden zwischen 1948 und 1971 u.a. über 78.0000 der 98.000 nach dem Zweiten Weltkrieg nach NRW gekommenen elternlosen Flüchtlingskinder betreut. Die augenblickliche Situation der hauptsächlich ehrenamtlich getragenen Gedenk- und Dokumentationsstättenarbeit ist von Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung gekennzeichnet. Die Fraktionen im Kreistag Gütersloh erkennen die wertvolle Arbeit, die vor Ort geleistet wird, ausdrücklich an und wollen mit diesem Appell dazu beitragen, dass sie langfristig gesichert und weiterentwickelt wird. Die bei einem Treffen im letzten Herbst mit breiter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Landesministerien, Stiftungen, Organisationen sowie heimischer Abgeordneten und ehrenamtlich an der Gedenkstättenarbeit Interessierter verabredeten Perspektiven für eine Weiterentwicklung des „Stalag 326“ zu einer nationalen Gedenkstätte dürfen nicht verloren gehen. Landtag und Landesregierung werden gebeten, hier die weitere Koordinierung zu übernehmen und die Projektentwicklung in Absprache mit den örtlichen Institutionen und Initiativen zu unterstützen und zu steuern.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Heinrich Josef Sökeland
Vorsitzender CDU-Fraktion

Liane Fülling
Vorsitzende SPD-Fraktion

Helga Lange
Vorsitzende Grüne-Fraktion

Johannes Sieweke
Vorsitzender FWG/UWG-Fraktion